An einem düsteren Donnerstag im Februar traf ich mich virtuell mit Manfred. Nach etwas “Einstiegs-Small-Talk” starteten wir unser Interview. Ich war sehr interessiert, da ich nicht viel über Manfred wusste.
Schön dich zu treffen! Wie geht es dir heute?
Danke dir! Schön, dich auch zu treffen! Mir geht’s gut, aber ja, es ist schon Donnerstag, das Wochenende kommt bald.
Wie und wann bist du zur Roche gekommen?
Ich kam 1996 zur Roche, das ist schon eine Zeit lang her, schon 29 Jahre! Zuerst habe ich Chemie studiert und mein Studienkollege war dann hier mein erster Chef. Durch ihn kam ich eigentlich zur Roche und habe ein Miniplant-Labor geleitet. Bevor ich zur Roche kam, war ich bei der Bühler AG, Uzwil im Kanton St. Gallen tätig. Die Bühler AG ist der weltgrößte Getreidemühle-Hersteller und hatte damals eine eigene Analysenabteilung, ich war da so der wissenschaftliche Mitarbeiter. Davor hatte ich meine Lehre bei der Sandoz als Chemielaborant gemacht, bevor ich dann in der Fachhochschule in Muttenz Chemie und danach Umwelttechnologie studiert habe.
Wie sieht deine tägliche Arbeit bei Roche aus?
Am Anfang meiner Karriere bei der Roche war ich für 5 Jahre im Kilolabor tätig. Danach ging ich zur Roche Pharma (Schweiz) AG – das ist ein “eigenes” Unternehmen, also nicht ganz dasselbe wie F. Hoffmann-La Roche – und habe dort verschiedene Positionen durchlaufen. Die ersten 5 Jahre war ich in der Qualitätssicherung. Danach habe ich für weitere 5 Jahre in der Zulassungsabteilung gearbeitet. Seit mehr als 12 Jahren arbeite ich nun im Market Access Bereich, übersetzen würde man das wohl mit “Marktzugang”, es geht grob gesagt um die Preisverhandlung für die Roche Medikamente in der Schweiz. Ich arbeite mit dem Bundesamt für Gesundheit und den verschiedenen Krankenversicherungen zusammen, viel davon ist schriftlich, besonders mit dem Bundesamt. Selten haben wir mal ein Meeting vor Ort in Bern, normalerweise sind die Meetings heutzutage aber virtuell. Vor Corona waren die Konferenzen öfter vor Ort. Ich finde virtuelle Meetings aber hilfreich, besonders wenn man die Personen schon kennt und gerade mit Krankenversicherungen sind wir dank virtuellem Austausch vermehrt direkt im Kontakt. Heute habe ich mich mit einem Report für das BAG beschäftigt, welcher mich quält *lachen* – also sehr viel Excel mit Pivot Tabellen.
Was hat dich motiviert, dem AVR beizutreten und wie geht es dir in dem AVR Team?
Ich habe den AVR schon vorher gekannt, wie gesagt, ich bin schon lange bei Roche. Ich fand es schon immer eine gute Sache. Vor den AVR-Wahlen kam mein Chef auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich nicht gerne ein Vertreter für die Roche Pharma (Schweiz) AG sein will, da sich eine Vakanz abzeichnete. Ich musste gar nicht lange überlegen, ich fand es eine super Sache und schlussendlich habe ich seit Jahren viele Vorteile durch die AVR-Arbeit. Ich wollte mich für den AVR engagieren und auch etwas zurückgeben, man kann ja nicht immer nur davon profitieren *lacht*. Auch das Team finde ich super, ich wurde sehr gut aufgenommen, jeder ist sehr offen, hilfsbereit und freundlich. Man merkt, dass die Tätigkeiten viel mit Erfahrung zu tun haben, wie zum Beispiel die Beratungen, aber im Team teilt man die Erfahrungen mit anderen und kriegt auch viel Unterstützung. Eine Beratung habe ich noch nicht angenommen, ich bin eher noch am Beobachten, wie alles funktioniert. Aber das Team ist eine super motivierte und gute Truppe!
Zum Schluss noch etwas zu dir als Person, wie sieht deine Freizeit aus?
Ich bin nur am Arbeiten, ich habe keine Freizeit *lachen*… Ich mache gerne Sport, früher auch noch intensiv Fußball, aber vor ein paar Jahren habe ich mir leider das Kreuzband gerissen. Jetzt jogge ich gerne und fahre Ski im Winter. Krafttraining mache ich auch noch, das hilft gegen den Kreuzbandriss, ich habe ihn nämlich nicht operiert. Ich gehe ins Fitness, damit meine Muskulatur das fehlende Kreuzband kompensieren kann. Im Sommer wandere ich gerne, ich reise viel mit meiner Frau und ich mache gerne Fotos von meinen Reisen und der Natur. Ebenfalls lese ich noch gerne, aber das ist immer so ein blödes Hobby *lacht*. Ich lese gerne russische Literatur, wie zum Beispiel Dostojewski und Tolstoi. Das Familienleben ist etwas ruhiger geworden, die Kinder sind schon ausgezogen und stehen nun auf eigenen Füssen. Als Kind hatte ich viele Haustiere, jedoch nach der Heirat keine mehr, weil wir viel reisen.
Ich bedanke mich bei Manfred für das tolle und angenehme Gespräch und freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit!
Interview geführt von Shania Börlin, Lernendevertretung Basel/Kaiseraugst